
Projekt “StartTraining”
Der Standort
Die Schule Paunsdorf im Leipziger Osten ist eine dreizügige Oberschule und Halbtagsschule mit Ganztagsangeboten. Hier lernen und arbeiten 400 Schüler der Klassen 5 bis 10, die den Haupt- oder Realschulabschluss anstreben, und 42 Lehrer/innen. Seit 2014 unterrichten wir Vorbereitungsklassen für ausländische Schüler. Die Schülerschaft ist sehr heterogen, es haben 36 Prozent einen Migrationshintergrund, 10 Prozent einen Integrationsstatus, und etwa 20 Prozent Teilleistungsstörungen. Das Schulhaus ist ein Plattenbau der achtziger Jahre, so wie das Wohngebiet um uns herum. In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Grundschule, ein Jugendklub und 10 Fußminuten entfernt ein Gymnasium. Anfangs gab es in Paunsdorf, einem Stadtteil mit 14500 Einwohnern, drei Mittelschulen. Nach zwei Fusionen verblieb ab 2006 diese eine. Fast drei Viertel der Kinder leben in Familien mit Transferleistungen.
Die Besonderheiten
Schulvereinbarung, klare Beratungsstrukturen, Ko-Klassenleitung, Stufenteams, wöchentliche Besprechung mit den Beratungslehrern, Schulbibliothek, Lernwerkstatt und Hausaufgabenbetreuung, Trainingsraum-Methode, schuleigenes Hausaufgabenheft, „StartTraining“ Klasse 5, 2. Fremdsprache Spanisch, veränderte äußere Differenzierung in Klasse 7 und 8, Seminargruppensystem in den Vorbereitungsklassen für ausländische Schüler, obligatorische Förderung in Klassen 5 und 6 („Förderband“) sowie DaZ3 der Klassen 5 – 9, Förderung von Schülern mit LRS oder Dyskalkulie, Schwimmkurs Klasse 7, Ganztagsangebote, Schulförderverein, Integration von Schülern mit diagnostiziertem Förderbedarf, Schulsozialarbeit, Berufsorientierungskonzept ab Klasse 5, Berufseinstiegsbegleiter, jährliche Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen.
Unsere Kooperationspartner
Jugend mit Zukunft gGmbH, eine Oberschule, drei Grundschulen, drei Förderschulen, ein Gymnasium, ein Berufliches Schulzentrum, Kindervereinigung Leipzig e.V., Universität Leipzig – Bereich Schulpädagogik, Handwerkskammer zu Leipzig, Stiftung Bildung und Handwerk, Anerkannte Schulgesellschaft Sachsen mbH, Deutsches Rotes Kreuz, Allgemeine Ortskrankenkasse.
Die Projekte mit Hilfe der ProBildung Leipzig-Ost gGmbH
2009 bis 2012
„Praxis erleben – Theorie verstehen“ (wöchentlicher Praxistag für Hauptschüler der Klassen 8 und 9)
2010 bis 2012
„Wieder Bock!“ (Projektklasse für Schüler, die ohne unsere besondere Zuwendung keinen Schulabschluss erreicht hätten)
2011 bis 2015
„Was werden!“ (Begleitung einer Jahrgangstufe mit dem Ziel: Jeder Absolvent mit Abschluss und Anschluss)
Seit 2014
„StartTraining“ (Klassenstufe 5 – den Start in der Oberschule optimal gestalten)
2020
„Sächsischer Schulpreis 2020“ — Gewinner mit dem Projekt „StartTraining“
Veröffentlichungen
„Ohne Sie geht nichts – Eltern sind Partner“ (Praxisbeispiel Schulprogramm und Elternarbeit an der Schule Paunsdorf: Die Schulvereinbarung) in: Memorandum 11, Wertewandel in Familie, Schule und Arbeitswelt. Aschaffenburg 2010, ISBN 3 – 936172-04 – 8; S. 107 – 120
„StartTraining 1. & 5. Klasse“ in: Schule mit Zukunft Leipzig-Ost, Bildungsbrief 02, Hrsg. Wolfgang Gärthe, Aschaffenburg, April 2015, ISBN 978 – 3‑00 – 048670
„Was werden! Jeder Absolvent mit Abschluss und Anschluss“ in: Schule mit Zukunft Leipzig-Ost, Bildungsbrief 03, Hrsg. Wolfgang Gärthe, Aschaffenburg, Mai 2016
“Die Schule Paunsdorf — StartTraining in Klasse 5 für gelingendes Lehren und Lernen” Schule mit Zukunft Leipzig-Ost, Bildungsbrief 05, Hrsg. Wolfgang Gärthe, Aschaffenburg 2019 und 2020
Schulprogrammarbeit
Nach den Fusionen haben wir uns 2007 auf den Weg der Schulprogrammarbeit begeben. Das Leitbild unserer Arbeit lautet:

Jeder Kollege ist Mitglied einer der Arbeitsgruppen:
Die Steuergruppe initiiert und begleitet die Schulentwicklungsarbeit, koordiniert die Arbeit der Arbeitsgruppen, der Dokumentation und Evaluation, konzipiert und realisiert die Fortbildung, Zum Konzept Öffentlichkeitsarbeit gehört seit etwa einem Jahr auch die Sponsorensuche- und pflege.

Die Arbeitsgruppe „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) koordiniert die Integration der Migranten in den Vorbereitungs- und Regelklassen. Patenprogramm, Methodenlernen und sprachsensibler Unterricht sind die Schwerpunkte der Arbeit.
Die Arbeitsgruppe Trainingsraum setzt die Trainingsraum-Methode um, optimiert sie für uns und sorgt für ihre Akzeptanz und Anwendung.
Die Arbeitsgruppe Berufsorientierung konzipiert die BO-Arbeit, koordiniert die Klassenstufen-Bausteine und die Arbeit mit Außenpartnern.
Die Arbeitsgruppe Schüleraktivitäten unterstützt Projekte, Fächer verbindenden Unterricht und Vorhaben des Schülerrates.
Die Arbeitsgruppe GTA bewirbt Ganztagsangebote, managet Personal- und Sachmittel für deren Durchführung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulförderverein.
Die Arbeitsgruppe Traditionen und Schuljahreshöhepunkte konzipiert die Pflege und Entwicklung unserer Traditionen, organisiert und realisiert Schuljahreshöhepunkte, Feste und Wettbewerbe.
Die Schulleitung verfügt über ein Personalentwicklungskonzept. Jährliche Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen haben höchste Priorität. Nutzen vorhandener Potenziale, Fortbildung, Lehrerausbildung, Kommunikations- und Beratungsstrukturen spielen eine wesentliche Rolle.

<Das Projekt „StartTraining“ — Kurzbeschreibung
Mit dem Projekt „Was werden!“ (2011 bis 2015) konnten wir in dessen Evaluation nachweisen, dass Schüler, die durchgängig unsere Schule besucht haben, erfolgreicher lernen können als Schüler, die mehrmals die Schule wechseln. Je früher ein Kind gefördert wird, je zielführender Präventionsarbeit stattfindet und je eher der Zeitpunkt einer notwendigen Intervention liegt, desto erfolgversprechender ist die Entwicklung eines Kindes.
Für eine weiterführende Schule liegt der früheste Zeitpunkt für Investitionen in unsere Kinder in der Klassenstufe 5 bzw. in der vorbereitenden Arbeit. Mit dem Angebot der „ProBildung Leipzig-Ost gGmbH“, uns dabei zu unterstützen, eröffnete sich uns eine neue Perspektive, den Übergang unserer Schüler an die Oberschule optimal zu gestalten. Das „StartTraining“ gibt es seit 2014, wir befinden uns im vierten Durchgang. Das Ziel: Wir schaffen die bestmöglichen Bedingungen für gutes Lernen.

Zusätzlich zu den allgemein gültigen Maßnahmen an unserer Schule (siehe „Besonderheiten“) beinhaltet das Konzept:
- Vor der Klasse 5: Infotag für Schüler und Eltern, Beratungen zwischen Grund- und Oberschule, Dokumentenanalyse, Studentengewinnung und vorbereitende Klassenstufenkonferenz
- Am Anfang der Klasse 5: Kennenlernwoche
- Wöchentliche Beratung der Klassenlehrer mit der Schulleiterin und der Projektleiterin
- Abschluss der Schulvereinbarung mit jedem Schüler, dessen Eltern und Lehrer(n); siehe Anlage
- Dokumentenanalyse, Beratung mit Herkunftsschulen, Förderempfehlung, obligatorische Teilnahme am Förderunterricht für jeden Schüler („Förderband“ – alle Schüler haben gleichzeitig eine der Fördermaßnahmen: LRS, Dyskalkulie, Deutsch als Zweitsprache, Deutsch, Mathematik, Englisch, Lerntraining)
- Unterrichtsbegleitung (10 Stunden pro Woche und Klasse) durch Lehramtsstudenten im ersten Halbjahr
- Eine Wochenstunde „Soziales Lernen“ mit einem der Klassenlehrer und der Schulsozialarbeiterin
- Mindestens eine „bewegte Pause“ pro Woche
- Einheitliches Handeln, z.B. bei vergessenen Hausaufgaben und bei der Trainingsraum-Methode
- Ergebnisanalyse zum Halb- und zum Endjahr

Ergebnisse aus den vorangegangenen Durchgängen (jetzige Klassen 6, 7, 8 und 9)
Die Klassen sind ausgeglichener, störungsfreier und zuverlässiger als vorherige Jahrgänge im gleichen Alter. Wir belegen es statistisch, z.B. anhand der Kopfnoten, Fachnoten, Wiederholungen von Klassen, Zahl der Trainingsraumbesuche und Ordnungsmaßnahmen (Anlage). Aber auch Befragungen von Schülern, Lehrern, Eltern und Kooperationspartnern stützen diese Aussage:
Schüler der jetzigen Klasse 9: Wir hatten Studenten, die uns halfen, wenn wir was nicht verstanden haben, wenn jemand im Unterricht nicht mitkam, wenn es jemandem nicht gut ging, wenn es bei den Hausaufgaben nicht lief oder jemand eine Auszeit brauchte. Sie haben uns auch begleitet, wenn wir auf Exkursion waren oder mit der Klasse etwas unternommen haben. Alle Schüler hatten eine Förderstunde pro Woche, dadurch hatte keiner das Gefühl, länger bleiben zu müssen oder schlechter zu sein…
Schwimmmeisterin über die 7. Klassen: Eure Klassen sind so lieb! Die können warten, treten an, da musst du nichts sagen! Wie macht ihr das nur? Das klappt viel besser als beim Gymnasium!
Herr Adam, seit 6 Jahren Berufseinstiegsbegleiter: Ich bin „geschockt“, die Schüler der 8 in diesem Jahr (2017) sind die ersten, die die Unterlagen alle pünktlich und vollständig bei mir abgegeben haben…
Ein SPÜ-Student: Ich wollte meine Belegarbeit über Unterrichtsstörungen schreiben. Das gibt es bei Ihnen gar nicht her!

Qualitätskriterien für das Projekt
Förderung individueller Lernpotenziale
Jeder Schüler erhält Förderung. Der Bedarf wird bei Integrationsschülern dem Fördergutachten entsprechend ermittelt, außerdem bei allen Schülern entweder durch Gutachten zur Teilleistungsschwäche, Niveaubeschreibung der DaZ-Lehrer oder per Dokumentenanalyse, Elterngespräch und Beratung mit der Herkunftsschule festgelegt. Danach wird eine Förderempfehlung ausgesprochen. Eltern können sich hier nochmals einbringen. Im Stundenplan gibt es dazu eine Stunde, in der die Kinder der drei Klassen in 13 Gruppen eingeteilt sind. Wir nennen es „Förderband“ – an der Stundenplantafel entsteht ein Band, alle Schüler haben gleichzeitig eine der Fördermaßnahmen: LRS, Dyskalkulie, Deutsch als Zweitsprache, Deutsch, Mathematik, Englisch, Lerntraining. Integrationsschüler erhalten zusätzlich Förderung mit ihrem Integrationslehrer, meist einer der beiden Klassenlehrer, der es die Integrationszeit lang, oft bis zum Schulabschluss, bleibt.
Einzelfallbesprechungen gibt es in den wöchentlichen Beratungen der Klassenstufe, bei Bedarf auch in der Beratungslehrerrunde (wöchentlich mit Beratungslehrerinnen, Lehrern der entsprechenden Förderschulen, Schulleitung, Schulsozialarbeiterin und ggf. Außenpartnern).
Am Ende des ersten Schulhalbjahres werden die Förderbedarfe überprüft und die Teilnahme am Förderunterricht wird gegebenenfalls neu festgelegt. Kinder mit gutem Lernerfolg erhalten die Empfehlung, ab Klasse 6 die zweite Fremdsprache zu belegen.
Alle Schüler können in der Lernwerkstatt Hausaufgaben anfertigen (manche müssen es auch), sie ist täglich bis in die Nachmittagsstunden geöffnet und wird personell mit GTA-Mitteln abgesichert. Auch die betreuenden Studenten begleiten hier die Schüler. Schüler mit besonderen Interessen nehmen an Arbeitsgemeinschaften teil.
Unterricht und Lernen
Bis die Fördergruppen gebildet sind, nutzen die Lehrer die Arbeit in den Kleingruppen, um den Umgang mit unserem schuleigenen Hausaufgabenheft, Lernmitteln und dem Heftersystem zu üben. Zum Einüben von Methoden und Lernformen haben Studenten der Universität Leipzig speziell für unsere Schüler und Lehrer ein Material erstellt, das beim Ritualisieren hilft und in allen Fächern und Klassen Gültigkeit hat. Im Fächer verbindenden Unterricht wird bewusst an der Weiterentwicklung von Grundkompetenzen gearbeitet. Im Lerntraining werden Lern- und Arbeitstechniken vermittelt, angelehnt an „Das Lernen lernen“. Auch hier gibt es eine Kooperation mit der Universität Leipzig.
Die Lehramtsstudenten unterstützen die Schüler im Unterricht, helfen Einzelnen oder Gruppen. Sie unterstützen die Begleitung der Klasse zu außerschulischen Lernorten. Wenn es nötig ist, intervenieren sie in kleineren Krisensituationen. Unterrichtsstörungen können aber meist mit Hinweisen durch die Lehrer, im Wiederholungsfall mit der Zuweisung in den Trainingsraum abgewendet werden.
Partizipation
Erstmals in Klasse 5 erleben die Kinder die Klassensprecherwahl. Der Schülerrat trifft sich regelmäßig und einmal pro Schuljahr findet ein Camp statt, in dem die Klassensprecher und ihre Stellvertreter für ihre Aufgabe geschult werden und sich Mitwirkungsmöglichkeiten erschließen.
Das Unterrichtsfach „Soziales Lernen“ bietet allen Schülern die Mitwirkung an, z.B. wenn es darum geht, Klassenregeln zu erstellen, ein gutes Klassenklima herzustellen und sich gegenseitig zu helfen.
In jeder Klasse unserer Schule lernen Kinder mit Migrationshintergrund. Das Patenprogramm der Arbeitsgruppe DaZ bildet Schüler dafür aus und begleitet deren Arbeit, mit dem Ziel, jedem „DaZ-Kind“ einen Paten zur Seite zu stellen.
Eltern werden als Partner gesehen. Das unterstreicht im Besonderen unsere Schulvereinbarung, die jeder neue Schüler mit uns und seinen Eltern gemeinsam bespricht und abschließt. Alle versprechen sich gegenseitig, dafür Sorge zu tragen, dass sich das Kind gut entwickeln kann. Dazu gehören im Laufe des Schülerdaseins auch die Bildungsvereinbarungen.
Schulklima
Unser Leitbild „Miteinander zu starken Persönlichkeiten“ wird gelebt – füreinander da sein, einander achten, Verantwortung tragen und Stärken fördern sind vier unserer Leitsätze im Schulprogramm.
Die Ko-Klassenleitungen und die Kooperation in der Stufengruppe befördern das Klima im Haus. Keiner ist mit einer Aufgabe oder einem Problem allein, es gibt immer mindestens einen Partner mit dem gleichen Interesse an einer Lösung.
Die Schüler der neuen Klassen 5 kommen meist aus 10 bis 15 verschiedenen Grundschulen und wahrscheinlich doppelt so vielen verschiedenen Klassen. Die erste Unterrichtswoche ermöglicht den Kindern, sich und ihre neue Schule /Schulart kennen zu lernen. Die Kinder finden Schulfreunde, lernen die Schülerstreitschlichter und ihre Aufgaben kennen, finden sich im Schulhaus und dessen Umgebung zurecht. Für die Arbeit der Klassenlehrer ist diese Phase außerordentlich wertvoll.
Öffnung von Schule
Wichtigster Partner und Förderer des Projektes war die „ProBildung Leipzig-Ost gGmbH“. Sie war Träger der Initiative „Schule mit Zukunft Leipzig-Ost“, einem Netzwerk von Bildungseinrichtungen im Leipziger Osten. Diese Kooperation war für alle Beteiligten von großem Nutzen, Erfahrungsaustausch, Schulentwicklung und Übergangsmanagement waren die wichtigsten Themen der zwei KiTas, zwei Grundschulen, zwei Oberschulen, einer Berufsschule, eines Gymnasiums und – als Kooperationspartner – der Universität Leipzig.
Die „Kindervereinigung Leipzig e.V.“ ist Arbeitgeber unserer Schulsozialarbeiterin. Sie und die Beratungslehrerinnen bereiten das 5. Schuljahr vor und begleiten es auf oben beschriebene Weise.
Der Einsatz der Lehramtsanwärter, AG-Leiter und der Projektleiterin verdeutlicht ebenso die Öffnung von Schule wie die Zusammenarbeit mit weiteren Erziehungs- und Bildungsträgern (Allgemeiner Sozialer Dienst, Schulpsychologie, Nachhilfeinstitute, …)
Nachhaltigkeit
Das Anliegen des Projektes ist die Nachhaltigkeit. Wir schaffen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn, wollen die Wiederholer- und Abbrecherquote senken und dem Schüler beim Erreichen des für ihn bestmöglichen Schulabschlusses helfen. Das Motto „Jeder Absolvent mit Abschluss und Anschluss“ aus dem Projekt „Was Werden!“ bleibt erhalten – die Erkenntnisse daraus haben uns zum „StartTraining“ geführt, inzwischen im sechsten Durchgang – das ist nachhaltig! Erst, wenn der erste Durchgang die Schulzeit beendet hat, wird das Ergebnis in diesem Diagramm deutlich:

Nachhaltigkeit verdeutlicht sich auch in der Fortsetzung des „Förderbandes“ in der Klassenstufen 6.
Neben mehreren weiteren Effekten wirkt auch die Praxiserfahrung der Lehramtsstudenten nachhaltig. Erstmals konnten wir zwei Anwärter für die Unterrichtsversorgung gewinnen, beide absolvieren an unserer Schule die Lehramtsausbildung.
2018 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Universität Leipzig und dem Landesamt für Schule und Bildung, Standort Leipzig abgeschlossen, der zukunftsweisendes Potenzial trägt: Studierende der Universität Leipzig absolvieren in einer neuen Form Teile ihres Praktikums im StartTraining. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten:
- Schüler im StartTraining erhalten Unterstützung – das Projekt ist für weitere Jahre gesichert, auch wenn die Finanzierung durch ProBildung Leipzig-Ost gGmbH 2019 endet.
- Studierende erleben viel intensivere Praktika an der Schule.
- In den Folgejahren könnten sich mehr Schulen in Leipzig (und eventuell auch außerhalb) am Projekt beteiligen.
10 gute Gründe, Partner für die Stufe 5 zu haben
- Einen gemeinsamen Weg, gemeinsame Rituale und Regeln, einheitlichen Umgang mit Arbeitsmitteln, Methoden und Hausaufgaben zu finden ist für einen Lehrer eine extreme Herausforderung und bedarf Hilfestellung.
- Unterstützung im Unterricht in Form von bloßer Beobachtung und Dokumentation bis hin zu einer Art Teamteaching entlastet den Lehrer und hilft dem einzelnen Kind oder einer Schülergruppe.
- Einfache Unterbrechungen und „Minutendiebe“ wie Kontrolle von Anwesenheit, Arbeitsmitteln, Führen des Hausaufgabenheftes oder der Mitschriften verkürzen sich enorm.
- Soll eine Gruppe in einem anderen Raum oder in der Bibliothek arbeiten, kann der Helfer diese begleiten.
- Unterrichtsstörungen können minimiert werden, indem der Helfer auf den Schüler eingeht oder ihn bei Bedarf herausnimmt. Arbeitet die Schule mit der Trainingsraum-Methode, kann der Helfer den Schüler dorthin begleiten.
- Inklusionsschüler oder Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, können bei Bedarf seine (Motivations-) Hilfe erhalten.
- Gibt es im Rahmen der GTA einen Hausaufgabendienst, kann der Helfer dort eingesetzt werden. Schüler, die die Hausaufgabe öfter vergessen, werden durch ihn dorthin begleitet. (Der HA-Dienst sollte als Angebot und Hausaufgaben-Dienst als Maßnahme für „Vergesser“ angewendet werden.)
- Für drei Klassen ein effektives „Förderband“zu planen braucht mindestens 12 Gruppen. Jede helfende Hand ist wichtig. Auch die Entwicklung von Leistungen kann mit seiner Hilfe besser im Blick behalten werden.
- Er kann als zweite Begleitperson bei außerschulischen Lernorten und in der „bewegten Pause“ eingesetzt werden.
- In Klassenkonferenzen, Besprechungen, Elterngesprächen wirkt er mit seinen Beobachtungen beratend und ggf. dokumentierend. Er kann auch als Vermittler zwischen den Kindern, zu den Streitschlichtern, den Schulsozialarbeitern u.a. wirken.